Über Tanzlmusi, Genrevielfalt und Erlebnisse

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Über Tanzlmusi, Genrevielfalt und Erlebnisse

Mit ihrem unverkennbaren Klangstil haben sich die sieben Spitzenmusiker der „Pongauer Tanzlmusi“ in Österreich und weit über die Landesgrenzen hinaus einen Namen gemacht. Die Leidenschaft zum Musizieren verbindet die Musiker seit ihren Jugendtagen. In Millstatt treten Andreas Fleißner (Klarinette), Stefan Fleißner & Thomas Fleißner (Trompete), Migu Krimplstätter (Basstrompete), Thomas Weiß (Bassposaune), Dominik Meissnitzer (Steirische Harmonika) und Bernhard Klieber (Gitarre) erstmals am Freitag, dem 1. September 2023 auf. Im Interview gewährt Posaunist Thomas Weiß Einblicke in die Entstehungsgeschichte der Formation, spricht über unvergessliche Erlebnisse, ihren unverkennbaren Tanzlmusiklang, Eigenarrangements und über die Besonderheit des Tanzlmusispielens.

Hauptberuflich ist Thomas Weiß als Posaunist im Mozarteumorchester Salzburg engagiert. Dass der junge Musiker für sein Tun regelrecht brennt, ist im Gespräch mit ihm hör- und vor allem spürbar. Ein Herzensprojekt seit seinen Jugendtagen an ist die „Pongauer Tanzlmusi“. Die Entstehungsgeschichte des Ensembles reicht mittlerweile fast 20 Jahre zurück. „Gestartet sind wir als Blechbläserquartett ‚Pongauer Junior Brass‘. In unserem Umfeld gab es zu diesem Zeitpunkt einige wenige Tanzlmusis und weil uns diese Art des Musizierens besonders gut gefallen hat, haben wir uns dazu entschlossen, eine Tanzlmusi ins Leben zu rufen“, erzählt Thomas. Besonders im Salzburger Land hat das Tanzlmusiwesen, dessen musikalische Ursprünge in der Volksmusik liegen und durch Einflüsse der heimischen Tanzmusikkultur geprägt sind, einen gewichtigen Stellenwert. In den 1970er Jahren hat die musikalische Kulturgattung bis hin in die jüngste Gegenwart einen Aufschwung erlebt. Die Pongauer Tanzlmusi, die bis vor einigen Jahren als „Junge Pongauer Tanzlmusi“ die verschiedensten Events in Österreich und weit über die Grenzen hinaus bespielt hat, stand in ihren Gründungsjahren der Herausforderung gegenüber, passende Literatur für diese spezielle Besetzung zu finden: „Es hat damals keine Noten für unsere Besetzung gegeben, deshalb haben wir eigens für unser Ensemble Stücke arrangiert, daraus ist im Laufe der Jahre vieles entstanden und gewachsen“, erklärt der 33-Jährige. Bemerkenswert ist, dass die sieben Burschen seit Gründungszeiten in Eigenregie an ihrem Repertoire und an der musikalischen Weiterentwicklung gefeilt haben. „Wir haben uns damals am ‚Blechhaufen‘, urigen Tanzlmusis wie der ‚Südtiroler Tanzlmusi‘ oder der ‚Tiroler Kirchtagsmusi‘ orientiert und haben auf Basis dessen versucht, unseren eigenen Stil zu entwickeln. Ich denke, das ist auch der Grund dafür, dass wir heute noch regelmäßig auftreten, weil wir damals unser eigenes Ding gemacht haben. Deshalb klingen wir auch, so wie wir klingen.“ Besonders zwei Musiker der Tanzlmusi kümmern sich um die passenden Arrangements: „Vor allem ist es bei uns Stefan Fleißner, der viele Stücke für uns arrangiert. Auch Dominik Meissnitzer, der einen eigenen Musikverlag betreibt, schreibt selbst wahnsinnig viele Stücke, die wiederum für uns arrangiert werden.“

Alleinstellungsmerkmal: Klangstil & Begeisterung
Es ist eine Frage, die sich Unternehmen tagtäglich stellen und die im Musikbusiness mittlerweile auch einen bedeutenden Stellenwert einnimmt: Wofür stehen wir und was kommt Menschen in den Sinn, wenn sie an unser Produkt bzw. unsere Musik denken? Dass sich die Pongauer Tanzlmusi schon allein durch zahlreiche Eigenkompositionen und Eigenarrangements von anderen Formationen abhebt, ist kein Geheimnis. Thomas Weiß erläutert die Besonderheit des Ensembles: „Unser Alleinstellungsmerkmal ist wahrscheinlich unser Klangstil und dass wir unserem Publikum einfach eine tolle und lustige Zeit bescheren möchten. Das ist etwas, das uns sehr wichtig ist – unsere Begeisterung möchten wir auf unser Publikum übertragen.“ Besonders spannend ist, dass die Formation durch ihr musikalisch-außergewöhnliches Colorit und ihre programmatische Vielfalt die verschiedensten Zielgruppen anspricht. Vom stimmungsvollen Bierzelt, über Hochzeiten bis hin zu Musikfestivals bereichern und begeistern die sieben Musiker Menschen mit ihrer Musik. Für Thomas ist jede Veranstaltung, die er mit der Pongauer Tanzlmusi bespielt, ein Erlebnis: „Besonders kann eine Hochzeit eines unbekannten Paares sein bis hin zum Woodstock der Blasmusik, wo sich die Besucher:innen bereits beim Soundcheck auf unsere Performance freuen. Wir spielen natürlich gerne Unterhaltungsmusik, aber ich glaube, es ist am schönsten, wenn uns die Leute bewusst bei Veranstaltungen zuhören und uns ein Ohr schenken“, so der Pongauer.

Vorbildwirkung
Für viele junge Musikantinnen und Musikanten gelten die sieben Musiker, die übrigens fast allesamt eine professionelle musische Karriere eingeschlagen haben, als Vorbilder. Nach fast zwei Jahrzehnten als Ensemble gibt es dennoch Ziele, die sich die Formation setzt: „Ich denke, es ist als Gruppe wichtig, sich stetig weiterzuentwickeln. Deshalb tüfteln wir immer wieder an neuen Stücken und denken auch darüber nach, wohin die Reise gehen sollte, um das Publikum immer wieder neu zu begeistern.“ Wie die meisten Profimusiker haben auch die sieben Männer in den verschiedensten örtlichen Musikvereinen ihre ersten Erfahrungen gesammelt. „Mittlerweile bleibt durch unsere beruflichen Laufbahnen wenig Zeit für die Blasmusik im Ort, aber ich denke, dass jeder von uns die Zeit und das Erfahrene im Musikverein sehr zu schätzen weiß. Neben den musikalischen Erlebnissen haben wir dort vor allem auch vom generationsübergreifenden Miteinander profitiert. Es ist bei uns im Berufsorchester ein wahnsinniger Vorteil, wenn man im Jugendalter Erfahrungen im Blasorchester sammeln durfte. Die Eindrücke und Erkenntnisse, die wir dort gewonnen haben, bleiben uns ein Leben lang.“ In Millstatt tritt die Formation am 1. September erstmals auf. Worauf sich die Musiker besonders freuen? „Erstens ist es ein sehr renommiertes Format und zweitens freuen wir uns wahnsinnig darauf, für das Publikum in Millstatt zu musizieren.“

Wer sich selbst vom Klangspektrum der „Pongauer Tanzlmusi“ einen Eindruck verschaffen möchte, hat am Freitag, dem 1. September 2023 die Gelegenheit dazu. Den Auftakt der Abendveranstaltung wird die „Jugendmusikkapelle Millstätterberg“ mit einem abwechslungsreichen Programm gestalten.
Ein Abend voller Tanz, Musik und Geselligkeit, den man erlebt haben muss!
Beginn: 20:00 Uhr
Ort: Kongresshaus Millstatt
Hier geht’s zu den Ticketinfos!

Jetzt Karten sichern:
Telefon: +43 4766 2021 35 oder per Mail musikwochen@millstatt.at

Wir freuen uns auf Ihren geschätzten Besuch,
herzliche Grüße
Stefanie Glabischnig